Freitag, 22. März 2013

...und Tag und Nacht gleich.

Ich bin jetzt hier...und Tag und Nacht gleich. Ausserplanmäßig hat mich mein Rechner mal wieder zum Aufräumen gezwungen. Mal wieder zur Tag- und Nachtgleiche. Mal wieder in fröhlicher Kombination mit merkwürdigem Verhalten funkgesteuerter Weckuhren und damit verbundenen Schlafinnovationen meinerseits. Also wo fange ich an.
Ein Rückblick: Vor Jahren, als ich mich von den Buddhas und der Welt verlassen fühlte, weil ich ganz neu mit einer üblen chronischen Krankheit zu tun bekommen hatte, da klingelte mein sonst zu 100% zuverlässiger Funkwecker mitten in der Nacht - und zeigte dabei die richtige Weckzeit an: 9 Uhr morgens. Die Uhr am Videorekorder daneben (ja, das ist wirklich ein paar Jährchen her!) zeigte gleichzeitig: 1:08 Uhr. 
Nun muss man wissen, dass ich derzeit die 108 als buddhistische Glückszahl auch zu meiner privaten Numero-Synchrologie erklärt hatte: wo diese Zahl auftauchte, war Glück drin! So wie bei dem Sachbearbeiter beim Arbeitsamt mit der Zimmernummer 108, der kurz vor der Rente gut aufgelegt war und keinen sonderlichen Druck mehr verspürte, seinen Antragstellern Stress zu machen. In dieser Nacht also weckte mich quasi die 108, und ich konnte das als Nachricht nehmen, dass alles in Ordnung sei, so wie es war.

In der Nacht zum 20.3.2013 nun klingelte der Wecker - wieder ein Funkwecker - so gerade zum Sonnenaufgang. Allerdings hatte ich ihn auf 9 Uhr gestellt - tatsächlich war es erst so gegen 6 Uhr. Der Wecker zeigte beharrlich 9 Uhr an - wohlgemerkt am 20.3. für den 19.3. - obwohl er tags zuvor noch die richtige Zeit am richtigen Tag angezeigt hatte. Ich nahm also die Batterie heraus, damit er sich eine frische Atomzeit aus dem ätherischen Wellensalat besorgen konnte - und schon war alles wieder Tutti. Ich zurück ins Bett und noch die restlichen Stunden Traumzeit eingelegt.

Mit einem Kaffee!!1! ausgerüstet startete ich dann morgens den Rechner: nach kurzer Zeit fror der Zeiger ein und das gute Stück liess sich nur noch mit einem harten Kaltstart zum Reboot bewegen. Der dann niemals mehr stattfand: das Ding war abgeschossen. Den ganzen 20.3. verbrachte ich also auf meinem Zweitrechner damit, Problemlösungen zu recherchieren und Notfall-CDs herunterzuladen, zu brennen und auf meinen in einer ewigen Bootloop dahin darbenden Hauptrechner loszulassen. Alles erfolglos.

Nun muss ich der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass ich auf dem so gecrashten Notebook das Windows 8 - Upgrade über eine bestehende Windows 7 - Installation drübergebügelt hatte, was dann nur mehr schlecht als recht am Laufen zu halten war. Ausserdem hatte ich keine Backups für ca. 180 GB an Daten, die auf der Platte herumlagen. Das Allerwichtigste war durchaus in der Cloud und auf zwei externen Platten, aber jene Daten waren auch nicht wirklich verzichtbar. (Es ist halt in über 20 Jahren persönlicher Computergeschichte noch immer alles irgendwie gut gegangen, wenn auch oft das Geschick meiner Daten am seidenen Faden hing...)

Bei einem Boot von der Windows 8-DVD war selbst die Auffrisch-Funktion nicht ohne Bootloop aufrufbar. Irgendwann startete da doch irgend ein automatischer Reparaturprozess, nach zwei Stunden dachte ich mir, ich geh mal ins Bett und lass das laufen...
Noch ein Rückblick: vor ähnlich vielen Jahren, wie bei der ersten Funkwecker-Anomalie war genau zu einer Herbst-Tag-und-Nachgleiche schon einmal ein Rechner abgerauscht. Damals war das Mainboard hinüber - und mein Nachbar brachte mir noch am gleichen Tag eines auf gut Glück vorbei, das er noch herumliegen hatte (er hatte von meinem Unglück erfahren) - und das passte: mit all meiner restlichen Hardware lief darauf meine vorhandene Windows-XP-Installation weiter. Da sowas an ein Wunder grenzt, hatte ich das in einem spirituellen Fach-Artikel verarbeitet, den man hier als PDF aus dem Netz laden kann.
Mitten in der Nacht, kurz vor Sonnenaufgang am 21.3.2013 dann hörte ich das Windows-Anmeldejingle. Hellwach glaubte ich, dass die Reparatur endlich vollendet sei - und erfolgreich! Ich stand auf, um mir das anzuschauen - aber der Rechner war immer noch im Bootloop - dafür war der Zweitrechner einfach mal von selbst angegangen. Hä??!1111!? Jetzt konnte ich nicht mehr schlafen und es ward eh schon hell.

Also mit einem grossen Kaffee!!111!!1 ausgerüstet die letzte noch nicht getestete Rettungs-CD (Ultimate Boot-CD) angeworfen und wie in Trance GpartedMagic mit einem "Failsafe"-Flag gestartet (weil es auf einer anderen CD schon mal drauf war und nicht lief) - und da hatte ich dann tatsächlich eine grafische Linux-Oberfläche, konnte das Partitionstool starten - und feststellen, dass meine Windows-8-Partition vorhanden, aber mit einem "Lock" versehen war. Eine Anzeige, zu der ich keine Hilfe gefunden habe. Jedenfalls war die Partition einfach mal gesperrt, ohne Option, sie zu entsperren. Aber im Dateimanager konnte ich tatsächlich immerhin auf die Daten zugreifen!! Also einen Datenbackup auf eine externe Platte angeworfen und die vielen Stunden, die das dauern würde wieder ab ins Bett.

Kaffee!!??!!! Die Dritte. Alle Partitionen gelöscht. Platte platt. Alles neu macht der Frühling im Neuschnee zur Oder. Mit leerer Platte lief dann auch die Windows 8 CD zu einer flotten Neuinstallation an. Nur die wichtigsten Treiber dazu. Boah!!!! So stabil und schnell und leichtfüssig kann Windows 8 sein! Jetzt nur die wichtigsten Tools installiert und alles andere wird nach nur nach Bedarf bei Bedarf nachgeschoben. Im Kontrast fällt mir jetzt erstmal auf, wie viel Müll ich da mitgeschleppt hatte!

Das Neumachen war also bitterst nötig gewesen - und wie immer wenn ich etwas zu lange aufschiebe, was mir gut tut, verpasst mir das Leben höchstselbst einen liebevollen Tritt in den Hintern. Zwangsbeglückung à la Universum. Jetzt muss ich noch aus dem restlichen gesicherten Datensumpf die Perlen herausfischen, damit lasse ich mir aber Zeit. Wenn ich was brauche, liegt es ja da irgendwo bereit.

Und die Moral von der Geschicht? Et is noch allet immer jut jejangen, ob in Kölle oder an der Oder! Mal wieder. Aber beim nächsten Mal traue dem Upgrade nicht, wenn Microweich mal wieder ein neues Win aufticht - nimm beherzt die Daten in die Hand und mach ein frisches Windows drauf. Dann kommt damit auch Freude auf!

Und Du? Macht Deine Technik auch mit Dir was sie will, wenn sie will, dass Du willst, was sie will? 7bst Du noch oder 8test Du schon? (Natürlich ohne Kacheln und mit Start8?!) Oder wie oder was? Ach Leute, der Tag war lang und ich schreibe nur noch Müll, also das wars für heute! :)

Dienstag, 19. März 2013

...um Gefühle zu surfen.

Ich bin jetzt hier ...um Gefühle zu surfen. Gestern abend hatte ich einen starken Vorbeiflug von Emotionen. Besonders hervorstechend war eine unspezifische Unzufriedenheit. Mit dem Tag? Mit dem Leben? Mir mir selbst? Tja, wenn ich das so genau wüsste! Was ich sagen kann: das ist, wie wenn ich eine Brille anziehe, deren Gläser aus Unzufriedenheit bestehen. Wenn ich hindurch schaue, ist alles, was ich ansehe, mit Unzufriedenheit belegt. Der Tag, das Leben, ich selbst. Wenn ich genauer hinschaue, dann stelle ich aber fest: ich habe keinen Grund mit dem Tag, dem Leben oder mir selbst unzufrieden zu sein. Alles ist für jetzt gut so wie es ist.

Wenn ich also den Tag, das Leben und mich selbst aus der Gleichung nehme, bleibt nur die Unzufriedenheit an sich zurück. Wo auch immer die herkommt. Das ist für einen starken Empathen wie mich nicht immer auf Anhieb zu erkennen. Es könnte von anderen Menschen kommen, oder auch meine eigene sein, aber aus einer anderen Zeit. Irgendwas hat dann dieses "Paket" in mir wachgerufen, es zieht wie eine Wolke durch mein Bewusstsein, regnet sich ab, bis ich mich abgeregt habe - und gut is.

Mitten in diesem regen Emotionsregen hatte ich den Impuls, einen neuen Post zu schreiben. Denn, so ein Blog, da schreiben ja die meisten aus ihren akuten Emotionen heraus, hab ich mir gesagt. Als Leser kann man dann mitempfinden oder mehr oder weniger dagegen sein, jedenfalls hat man was Greifbares, auf das man sich menschlich beziehen kann. Wie auch immer das "alle" so machen mögen, bei mir stellte sich kein Schreibfluss ein. Gedanken bemühten sich redlich, einen roten Faden zu finden. Doch in dem ganzen Emotionsknäuel wollte sich keiner finden.

Heute, in der Retrospektive, wird mir klar, warum das bei mir nicht funktioniert: ich schreibe, ich teile mich mit, wenn ich das, was ich erlebe fertig sortiert habe. Sehr selten nur reagiere ich "im Affekt", direkt, unmittelbar. Und das bezieht sich nicht nur auf die Schreiberei: im Gespräch, in der ganz direkten Kommunikation funktioniere ich auch so. Da kommt ein Reiz, ein Eindruck von Aussen, jemand schleudert mir eine Emotion entgegen. Und dann passiert, in der Regel, in meinem Ausdruck, erstmal: rein gar nichts. In mir drin ist dabei eine Menge los: ich fange den Eindruck auf, gebe ihm Raum, betrachte ihn sorgfältig von allen Seiten, wäge mögliche Reaktionen ab - und dann erst verleihe ich dem ausgewählten Ausdruck Ausdruck.

Was zu dem führt, was ich in diesem Blog vermeiden wollte: nicht greifbar zu sein. Aber, liebe Leute, für heute kann ich nur sagen: so ist das nun mal mit mir! So bin ich! Friß oder stirb. Ich weiss, das ist nicht leicht mit mir. Man erwartet eine normale Reaktion, und, wenn dann erstmal nichts kommt, dann fängt man auch schnell an zu projizieren: dann wirke ich wie ein leerer Spiegel. Nicht, dass ich einer wäre. Mitnichten, da ist immer eine Menge los. Ich bin eher das Gegenteil von gefühlskalt: gerade weil da so viel los ist und gerade weil die Gefühle und Emotionen und Wahrnehmungen überaus tief und intensiv sind, habe ich diesen Raum zwischen Reiz und Reaktion implementiert.

So kann ich also heute dahergehen und leidenschaftslos über meine tiefschürfende Analyse meiner gestrigen Unzufriedenheit schwadronieren, weil sie Schnee und Regen von gestern ist. Und deswegen fühlt man je nach Veranlagung bei meinem Post entweder gar nichts, oder vielleicht sowas wie kristallene Klarheit und Gelassenheit, jedenfalls aber nicht das, was man gemeinhin erwarten würde.

Bild: Andrew Schmidt


Selbst wenn ich bei meiner Reise zum Mittelpunkt der Erde - metaphorisch gemeint - versuche mehr direkt, mehr lebendig, mehr greifbar, mehr fühlbar zu sein, so wird das doch immer eine Balance bleiben zwischen Luzidität und Leidenschaft. Wenn ich bisher um grosse Gefühle viel Raum geschaffen habe, um nach längerer Zeit zu reagieren, wenn sie sich abgekühlt haben, dann wird es mir vielleicht zukünftig auch gelingen, mehr und öfter die Wellen der Gefühle zu surfen und das klare Bewusstsein so transparent einzuweben, dass man mich direkter fühlen kann, ohne dass ich die notwendige Kontrolle über meine Reiz-Reaktions-Muster verliere.

Jetzt muss ich "alter Tibeter" noch ein paar buddhistische Fachvokabeln in den Raum werfen. (Hier stehe ich, ich kann nicht anders... HAHAHA :) Wenn man grosse Distanz zu trotzdem gefühlten starken Emotionen einnimmt, wie ein Adler, der über den Wellen fliegt, dann entspricht das der Haltung des Maha-Ati (Dzogchen). Wenn man die Wellen surft, aber nicht darin untergeht, immer fest mit beiden Beinen auf dem Brett, dann entspricht das der Haltung des Mahamudra.
"And on the 8th day, I went surfing!"
Was einem leichter fällt, hängt ganz vom Charakter ab, diese Formen höchster buddhistischer Geisteshaltungen sind gleichwertig und wer eine davon wirklich gemeistert hat, der kann ohne Weiteres fliegend und surfend zum jeweils anderen Ausdruck und Erleben wechseln - und wieder zurück. Je nachdem, was gerade entspannter oder freudvoller ist - und dem Umfeld am ehesten nutzt - oder all das gleichzeitig.

Was machst Du mit Deinen Gefühlen und Emotionen, wenn sie Dir zu stark werden? Einfach raushauen, in Dich hineinfressen; das Pferd zügeln oder lieber bei der Mähne packen und den wilden Ritt geniessen?

Sonntag, 17. März 2013

...um heilsam zu schreiben.

Ich bin jetzt hier ...um heilsam zu schreiben. Wenn ich schreibe, vergesse ich beinah alles um mich herum. Wenn es mich einmal gepackt hat, dann denke ich gerade noch: Oh, schon sieben Uhr, ich könnt mal was essen. Und im nächsten Moment: Oh, schon elf, jetzt hab ich wirklich Hunger, aber so spät noch was essen? Lieber weiterschreiben. Komischerweise stillt das auch einen Hunger, obwohl es scheinbar eine Tätigkeit ist, bei der wir etwas von uns hergeben. Vielleicht ist das aber auch nur dann so, wenn der Schrieb aus dem Bauch oder Herzen fliesst; ungewollt, unkonstruiert, umso lebendiger.

Vor vielen vielen Jahren hab ich mich mal in Reiki einweihen lassen, bis zum Meistergrad. Dem sei für was es damals mir brachte Ehr geboten, auch wenn ich schon lange lange nicht mehr damit arbeite. Eines der Dinge, die ich damals lernte, war dass wenn ich die Energie aus einer universellen Quelle durch mich zu jemandem fliessen liesse, es mich auf dem Weg durch mich durch gleichermassen mit Energie anreicherte; wo hingegen wenn ich aus dem Ich als grosser Heiler meinem "Opfer" die geliebten Symptome nehmen wollte, es mich müde machte und die ganz Sache im Sande verlaufen würde.

So ist das vielleicht auch mit dem Schreiben. Ist es zu sehr gewollt, will das Ich als grosser Blogger die Blogosphäre retten, dann versumpft der Schrieb im weiten Meer unzähliger ungelesener guter Ideen mit schlechter Umsetzung. Schreibt es sich wie von selbst, hat man sich zumindest selbst eine gute Geschichte erzählt und die eigenen Gedanken geordnet. Komme dann was da wolle.

Heilen mit System; Klassische Akupunkturpunkte (Bild: Public Domain)
Das mit dem Heilen wollen ist ja so eine Sache. Ich brauchte viele Jahre um dem auf die Schliche zu kommen. Plötzlich, als ich begann absichtslos mein Wesen dem anderen Wesen zur Verfügung zu stellen, mich zu öffnen als Quelle von Inspiration zur Selbstheilung, stets nachfüllbar, unkaputtbar, wie eine moderne Mehrwegflasche, da - mehr so nebenher - passierten auch die "Wunderheilungen". Komischerweise immer nur bei den Menschen, die ich spirituell begleitete, niemals bei mir selbst. Da kleben die spannendsten Krankheiten bis heute an mir wie Kletten an einem Pelztier.

Aber meine Vorstellung von "Heilung" hat sich ja derweil auch gründlich gewandelt. Nicht ganz unschuldig daran ist sicherlich Sangje Menla gewesen. Das ist der Medizinbuddha. Und der, Buddha der er ist, ist durchaus nicht dafür verantwortlich den Menschen ihre geliebten Symptome wegzunehmen. Sondern: es geht darum, die Erfahrungen zu machen, die einem helfen schnellstmöglich vollkommen zu erwachen, die eigene "Buddhanatur" zu entfalten.

Wir, die wir viel mit Krankheiten, Schicksalsschlägen oder kranken Mitmenschen zu haben oder hatten,  wissen alle, dass hundert Psychologen oder Ärzte nicht so herzerwärmend hilfreich sein können, wie ein einziger Freund, der die Sache selbst erlebt hat, mit der wir uns plagen. Will ich also auf dem Weg des Medizinbuddha zum Buddha werden, brauche ich eigene Erfahrung mit Krankheiten, die meine Weisheit schärfen - und die mich lehren zu verstehen, dass auch andere ihre Symptome nicht ohne Grund haben.

Da wo ich loslasse, heilen zu wollen, geschieht oft erst Heilung wie von selbst. Da wo ich das Symptom nicht mehr bekämpfe, sondern an meiner Heilung im umfassendsten Sinne arbeite, gezielt aber gelassen, da kann ich wissen, vertrauen, dass die Zukunft nur noch mehr Jetzt und noch mehr Jetzt und noch mehr Jetzt mit sich bringt. Und dass das eine derart glückbringende Erfahrung ist, dass alles Drama um Krankheit oder Gesundheit sich darin auflöst wie ein Stück brauner Kandis in einer heissen Tasse Tee.

In einer Krankheit sind Energien gebunden, oft geblockte Emotionen, oder karmische Eindrücke, buddhistisch gesprochen. Auf diese Weise übernimmt der Körper z.B. die Last eines allzu schweren Eindrucks; das kennen wir: so mancher Mensch reagiert sogar im ersten Moment seiner Diagnose seltsamerweise mehr befreit als erschüttert. Viele wandeln sich spontan und beginnen, das Leben bewusster wahrzunehmen.

Wenn wir ein Symptom aber vorzeitig auflösen wollen, dann geht das nur, indem wir die gebundenen Energien in irgend einer Weise befreien. Ein Schamane könnte z.B. die Energien herausziehen und in ein Feuer spucken. Das hat oft erstaunliche Sofortwirkung, aber da der Mensch meist der gleiche bleibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Energie später wieder verdichtet wird und die Krankheit - oder eine ähnliche - wieder auftritt.

Deswegen werden nachhaltige Veränderungen meist nur durch grundlegende Veränderungen im Leben und in der Persönlichkeit eines Menschen möglich - Veränderungen, zu denen die wenigsten auf Anhieb bereit (oder in der Lage) sind. Denn es bedeutet immer: mehr oder weniger viel vom gewohnten "Ich" abzulegen und mehr vom universellen Selbst individuell Ausdruck finden zu lassen. Wenn die Energien und Emotionen, die in einem Symptom gebunden sind, ins Bewusstsein des Menschen aufsteigen dürfen und dort - womöglich mit geschulter Begleitung verbunden - bewusst aufgearbeitet werden, nur dann wird das spezifische Thema nachhaltig "geklärt".

Selbstheilung ist wohl zuallerst die Bereitschaft, sich innerlich nackich zu machen und in den dunkelsten Ecken des Selbst mit Laterne und Besen klar Schiff zu machen. Sich auf diese Weise Stück für Stück durch sich selbst hindurchzuackern ist aber eine langwierige Angelegenheit, ausserdem eine oft unangenehme Erfahrung.

Ich meine (und glaube zu wissen): es muss noch anders, leichter, schneller gehen. Ich hab da ein paar Ideen, angeregt durch diese und jene spirituelle oder heilerische Tradition. Vielleicht könnte man die von kulturellem Ballast befreit herauskristallisieren, für jeden verwendbar - egal welche Anschauungen jemand hegt und pflegt. Ich arbeite dran.

Was sind Deine Ideen? Hast Du Erfahrung als Heiler oder Geheilter - oder leidest Du wie so viele unheilvoll vor dich hin und findest darin keinen Sinn? Ich bin heute und morgen und auch später noch - in einem anderen Jetzt - ganz Ohr und Herz für jeden Schmerz!

Samstag, 16. März 2013

...um Mensch zu sein.

Ich bin jetzt hier ...um Mensch zu sein. Ich bin ja der Meinung, wie viele Menschen, dass ich der Welt etwas zu sagen habe. Im Laufe der Jahre meines Lebens habe ich vermutlich mehr Text in "Brettern", Newsgroups und Foren hinterlassen, als so mancher Fliessband-Schriftsteller in etlichen Romanen epischer Länge und Breite. Nun spiele ich schon lange mit dem Gedanken, mal die Ausdrucksform zu modernisieren und unter die Blogger zu gehen.

Zwei Dinge fallen mir am Bloggen schwer: eine thematische Fokussierung zu finden, die eine einigermassen homogene Zuleserschaft schafft - und monologisierend in einen Schreibfluss zu kommen. Denn wo im Forum die Diskussion die Grundidee ist und ein Threadstarter mehr einen Anschubimpuls für ein sich verselbständigendes und oft sich endlos zerfledderndes Hin- und Her gibt, da verlangt der Blog einen zunächst mal einigermassen in sich geschlossenen Gedankengang.

Nun ist es aber so, dass mein Schreibfluss vom Austausch mit den Lesern lebt, oder sagen wir besser: Mitschreibern. Interessant wird es bei mir vor allem dann, wenn ich auf Reaktionen reagieren kann und das aufschreiben kann, was sich mir im gemeinschaftlichen Diskurs zeigt.
Ein neuer Blog muss sich aber erstmal Leser suchen; aber die kommen nur, wenn es interessant ist; ich befürchte, dass es erst interessant wird, wenn da viele Leser und Mitschreiber sind. Wie löse ich dieses Paradox? 
Ich erhoffe mir, dass ein Blogspot-Blog durch die Verknüpfung mit Google+ schon einmal eine Basis bietet, um wahrgenommen zu werden. Auch kann man als Google+er ja hier wie da ohne neuerliche Anmeldung nach Herzenslust kommentieren.
Und dann muss ich wohl einfach mal loslegen; ich glaube wenn ich aus dem Bauch heraus zu schreiben beginne, dann folgt alles Weitere ganz von selbst.
Ich bin jetzt hier ...um Mensch zu sein.
Klingt banal, ist es aber nicht! Denn wer oder was ist "ich"? Was ist "Sein"? Gibt es ein "jetzt" oder gar gar nichts anderes als jenes? Was ist "hier"? Und was macht einen "Mensch" zum Menschen? Auch das: gilt es hier zu erkunden. Mal mehr philosophisch, mal mehr lebensnah, mal mehr beides. 
Mensch sein... (Bild: Public Domain)
Lange Zeit habe ich vor allem aus meiner spirituellen Erfahrung heraus geschrieben. Auch wenn ich Kurzprosa und Lyrik zu meinen Lebenserfahrungen niedergeschrieben habe, erschien meine Wahrnehmung des Geschehens den meisten Lesern seltsam distanziert, abgehoben, ent- wenn nicht sogar ver-rückt. Das lag vermutlich am spirituell-meditierend geschulten Beobachterblickwinkel, der beherzt den Stift in die Hand genommen hatte.

Nachdem ich, um ein geläufiges Bonmot zu bemühen, bisher vor allem ein Mensch war, der spirituelle Erfahrungen machte, fühle ich mich nun wie jenes spirituelle Wesen, das menschliche Erfahrungen macht.

Nicht, dass ich nicht schon mal in vielfältige menschliche Erfahrungen eingetaucht gewesen wäre, bevor die spirituelle Reise dieses Lebens begonnen hatte. Manchmal dachte ich schon mit um die 30: das reicht jetzt für ein ganzes Leben. Aber da war ich einfach Mensch ohne den bewussten spirituellen Beobachter. Dann die Antithese: mehr Beobachter als Mensch, selbst wenn "mein Mensch" gar wunderliche, wunderbare, verwundende, wütende oder wüste Erfahrungen machte, die ihn fast in den Tod getrieben hätten. Denn dem urteilsfreien und höchst leidenschaftslosen Beobachter ists egal; hauptsache es passiert überhaupt etwas.
Und jetzt? <trommelwirbel> Die Synthese! Ich bin jetzt hier, um ganz und gar Mensch zu sein.
Den Beobachter wieder zu verlieren wäre ganz und gar unmöglich: das ist wie Atmen nach der Geburt, wenn man einmal angefangen hat, hört man nicht wieder damit auf, bis zum letzten Atemzug, dann ist aber auch so oder so Sense.

in medias res: lange habe ich mich privat aus weltlichen Dingen zurückgezogen, meine Art eines mehrjährigen Retreats, nun lerne ich neu, wieder am Leben teilzuhaben.

Was ich dabei erlebe, fühle, wie ich mich neu ausbalanciere, wie ich mich - beziehungsweise geworden - wieder neu auf der Beziehungswiese orientiere, das alles soll hier Ausdruck finden. Und sicherlich werd ich auch mal retrospektiv, denn was mich dahin gebracht hat, wo ich heute stehe, ist allemal die eine oder andere und noch ein paar mehr Geschichten wert. 

Was ich schreibe kann immer nur mein Blickwinkel sein.
Hiermit ist jeder eingeladen, mitzumachen. Wie? Be creative!

Deine eigene echtgefühlte Geschichte interessiert mich stets brennend!

Willst Du mehr wissen oder kannst mich nicht "greifen"? Dann frag mich.

Und wenn die Wetterlage mal auf "Shitstorm" steht, halte ich das auch aus. (Aber erwarte nicht, dass ich dann die Klappe halte und nicht selbst Blitz und Donner auf den Plan rufe um ein flammendes Wortinferno zu entfachen...)

Millionen von Bloggern! Was hat die Welt noch nicht gelesen?

Wenn ich mein Innerstes nach Aussen kehre, dann ist das was erscheint einzigartig. Deswegen nicht besser oder schlechter als Anderes, nur eben unweigerlich anders. Ob Dich das Ergebnis interessiert, musst Du selbst entscheiden.

Was ich versprechen kann: es wird fast immer spannend, oft inspirierend und gelegentlich erschreckend bis düster; sprachlich dazu ein Dauerexperiment jenseits ausgetretener Wortungen. Wie:  
vita idem - das Leben selbst
Und jetzt Du (wenn Du willst):